DEEP DIVE: Vitamin C (Ascorbinsäure)
Shownotes
„Die Assoziation von Vitamin C mit der Vorbeugung von Erkältungen ist größtenteils ein Marketing-Mythos – auch wenn es unser Immunsystem tatsächlich unterstützen kann.“ – In diesem HEALTH NERDS Deep Dive nehmen Podcast-Host Felix Moese und Gesundheitswissenschaftler Matthias Baum das wohl bekannteste Vitamin wissenschaftlich unter die Lupe: Vitamin C (Ascorbinsäure).
Der menschliche Körper kann es – anders als viele Tiere – nicht selbst herstellen, wir müssen es also über die Ernährung aufnehmen. Doch Vitamin C kann weit mehr, als nur „Immunsystem“: Es ist Co-Faktor bei der Kollagenbildung für Haut, Gefäße und Bindegewebe, beteiligt an der Energieproduktion und Stressreaktion (Carnitin- und Catecholamin-Synthese), wirkt antioxidativ im Zusammenspiel mit Vitamin E und verbessert die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln.
Wir sprechen über Dosierung und Klartext: Der Körper hat eine Aufnahmeschwelle an Vitamin C – alles darüber wird ausgeschieden. Megadosen bringen selten Vorteile, können aber Magen und Darm belasten. Hochdosis-Infusionen werden in der Onkologie (konkret: Krebstherapie) erprobt, sind aber (aktuell) kein Standard. Im Alltag gilt: lieber Paprika, Brokkoli, Kiwi, Beeren oder Zitrusfrüchte statt Pülverchen – und gezielt ergänzen, wenn der Bedarf höher ist, etwa bei Rauchern, Schwangeren, Senioren oder in Infektphasen.
Auch im Sport lohnt ein genauer Blick: Direkt nach dem Training können hohe Dosen Vitamin C die gewünschten, positiven Effekte der freien Radikale, die während des Trainings entstehen, hemmen. Sinnvoller ist die gezielte Einnahme an Wettkampftagen oder in Tagen ohne Training. HEALTH NERDS Deep Dive: Vitamin C.
Mengen an Vitamin C in Obst und Gemüse (ca. Angaben): • Paprika, rot/gelb: ~150–180 mg/100 g → 1 große (150 g): ~225 mg • Schwarze Johannisbeeren: ~150–180 mg/100 g → 1 Hand (75 g): ~115 mg • Guave: ~200 mg/100 g → 1 Frucht (90 g): ~180 mg • Kiwi: ~80–90 mg/100 g → 1 Kiwi (75 g): ~60–70 mg • Erdbeeren: ~60 mg/100 g → 1 Schale (150 g): ~90 mg • Orangen: ~50 mg/100 g → 1 Orange (130 g): ~65 mg • Brokkoli (roh): ~80–90 mg/100 g → 1 Portion (100 g): ~80–90 mg • Rosenkohl (roh): ~80–90 mg/100 g → 1 Portion (100 g): ~80–90 mg • Grünkohl (roh): ~80–120 mg/100 g → 1 Portion (100 g): ~80–120 mg • Petersilie: ~120–160 mg/100 g → 1 Bund (30 g): ~35–50 mg • Sanddorn (Beeren/Saft): ~200–450 mg/100 g (Saft ~40–80 mg/100 ml)
• Hagebutte (frisch/Pulver): sehr variabel, sehr hoch (frisch oft >300 mg/100 g)
Ein ALL EARS ON YOU Original Podcast.
Transkript anzeigen
00:00:00: Vitamin C ist ein Antioxidant, ein radikalen Fänger.
00:00:03: Wenn das zu nah nach dem Sport oder der Trainingseinheit verwendet wird,
00:00:07: dann könnte es kontraproduktiv werden.
00:00:09: Nichtsdestotrotz, wenn wir auf dem gerade bei Sportlern
00:00:12: oder auch Extremsportlern oder Menschen mit sehr hohen körperlichen Belastungen
00:00:16: auf die Gabe von Vitamin C und auch hier höhere Dosierungen schauen,
00:00:20: ist sich doch positiv auf die Inzidenz von Erkältungserkrankungen
00:00:24: mit auswirken kann.
00:00:27: Hartgerecht, HealthNerds, DeepDive.
00:00:30: Analyse und Fakten.
00:00:34: Mit Felix Möse und Matthias Baum.
00:00:38: Vitamin C, in diesem HealthNerds DeepDive
00:00:40: schauen wir uns dieses essenzielle, wasserlösliche Vitamin genauer an.
00:00:45: Wir wollen euch Orientierung geben zu Wirkung, zu Einnahme
00:00:49: und natürlich auch Dosierung.
00:00:50: Und wir wollen die wichtigsten Fragen zu Vitamin C beantworten.
00:00:54: Was ist das genau? Welche Effekte hat es auf unsere Gesundheit?
00:00:58: Wo, in welchen Nahrungsmitteln können wir Vitamin C bekommen
00:01:01: und ist eine Supplementierung vielleicht sinnvoll und wenn ja, für wen?
00:01:05: Matthias Baum aus dem HealthNerds Wissenschaftsthemen.
00:01:08: Lass uns direkt reinstarten hier im DeepDive und gib uns ein Überblick.
00:01:11: Was ist Vitamin C und welche Rolle spielt es in unserem Körper?
00:01:15: Also Vitamin C oder die sogenannte L-Arskorbinsäure,
00:01:19: so wird sie gerne genannt, ist ein wichtiger Co-Faktor
00:01:22: in unserem Organismus für beispielsweise Collagen-Synthese
00:01:25: oder die Karnitinsynthese, für die Bildung von Stresshormonen,
00:01:29: von Catiolamin.
00:01:30: Es ist ein wichtiges Antioxidanz,
00:01:32: gerne auch zusammen genannt mit anderen Vitaminen,
00:01:34: dem Fettlöschen Vitamin E beispielsweise.
00:01:37: Es unterstützt die Immunfunktion
00:01:39: und es erhöht die Eisenaufnahme im Darm.
00:01:44: Und dementsprechend ist es ein multifunktionales Substrat,
00:01:49: dass wir, wie der Name Vitamin schon sagt,
00:01:52: über die Nahrung aufnehmen müssen.
00:01:53: Wir haben es aufgegeben,
00:01:55: um auf der Evolution Vitamin C zu produzieren.
00:01:58: Spannend, also der Mensch oder der Ur-Mensch oder der Vorur-Mensch
00:02:01: konnte tatsächlich Vitamin C selbst im Körper herstellen.
00:02:05: Das ging mal. - Das ging mal, aber bei Homo sapiens
00:02:08: so nicht möglich. - Okay.
00:02:10: So, bei Vitamin C, glaube ich, hat jeder sofort einen Gedanken
00:02:13: an die Kindheit, als Kinder der 80er, Kinder der 90er.
00:02:17: Wir kennen noch diese Vitamin C-Brause-Tabletten.
00:02:19: Wir haben alle noch unsere Mama oder Oma im Ohr, die sagt,
00:02:22: oh, es wird kalt draußen, die kalte, dunkle Jahreszeit kommt.
00:02:26: Du musst Vitamin C zu dir nehmen, um gesund zu bleiben,
00:02:28: um nicht eine Grippe zu bekommen.
00:02:30: Ist das so aus dem Bereich gutes Marketing?
00:02:33: Dass man Vitamin C da so positioniert hat so massiv?
00:02:37: Oder ist das durchaus berechtigt?
00:02:39: Dass es gerade bei diesen Erkältungskrankheiten,
00:02:42: Infektanfälligkeit, dass es da eine wirklich gute Wirkung hat,
00:02:45: eine Schutzwirkung?
00:02:46: Nein, es ist als Antioxidanz und natürlich als Unterstützung
00:02:51: für die Immunfunktion, also wirklich auch beeinflussend
00:02:53: spezifischer Immunzellen, durchaus gut untersucht.
00:02:57: Es geht hier eher um Profilachse.
00:02:59: Also grundsätzlich ausreichen mit Vitamin C
00:03:01: erst mal über die Nahrung zu versorgen,
00:03:03: was einen positiven Effekt hat.
00:03:05: Und wenn man darüber hinaus sagt über die Supplementierung im Einsatz,
00:03:08: gibt es Hinweise darauf, dass wir einen gewissen
00:03:13: profilaktischen Effekt haben, aber Achtung, nicht während des Infektes.
00:03:17: Da hilft es also letztendlich nicht.
00:03:18: In der Profilachse, also regelmäßige Vitamin C-Versorgung,
00:03:21: wer hätte es gedacht,
00:03:22: ein weiterer Mikronährstoff, der regelmäßig
00:03:25: ein Teil unserer Ernährung sein sollte.
00:03:28: Okay, so, und wir bleiben noch kurz im Reich der Mythen und Geschichten
00:03:31: rund um Vitamin C.
00:03:33: Auch das geistert immer wieder rum, dass man hört,
00:03:35: okay, Vitamin C muss man aufpassen, wenn man das zu viel nimmt,
00:03:38: wenn man das wirklich überdosiert,
00:03:40: dann kann es auch eine negative Wirkung haben
00:03:42: und unserem Körper eher Schaden zufügen.
00:03:45: Was ist an dieser Geschichte dran?
00:03:47: Ein Teil des Vitamin Cs, auch in diesem niedrigeren Bereich
00:03:50: von 100, 200 Milligramm,
00:03:53: das nehme ich über meine Ernährung typischerweise mit auf,
00:03:56: ob nun über verschiedene Gemüse oder Obstsorten.
00:03:58: Und gerade im Bereich der Supplementierung, wie so oft,
00:04:01: haben wir es schon häufiger als Thema,
00:04:03: wenn es doch so gut ist, nehme ich noch ein bisschen mehr,
00:04:06: also viel hilft viel.
00:04:08: Und gerade Vitamin C zeigt in höheren Dosierungen,
00:04:12: dass es eher lokal wirkend prooxydative Eigenschaften hat.
00:04:16: Das möchte man sich heutzutage auch mehr und mehr
00:04:18: therapeutisch nutzbar machen, auch da gibt es Untersuchungen.
00:04:21: Gerade auch, was so in Richtung Krebstherapien
00:04:23: und ähnliches mit angeht.
00:04:25: Da finden wir auch eher den Einsatz dieser Hochdosistherapien.
00:04:29: Aber per se macht es noch keinen Krebs.
00:04:31: Aber wenn ich ständig irgendwie Vitamin C zu mir nehme
00:04:35: und es im Missverhältnis steht zu den oksylativen Produkten,
00:04:38: die ich selbst im Körper auch produziere,
00:04:40: könnte es zum Missverhältnis kommen.
00:04:41: Das macht aber nicht automatisch Krebs.
00:04:43: Okay, also auch hier aufgeräumt mit einem Mythos.
00:04:47: Noch eine Frage zur Fähigkeit unseres Körpers,
00:04:49: Vitamin C einzulagern, zu speichern, zu halten.
00:04:53: Ist es etwas, was ich regelmäßig wirklich einmal am Tag
00:04:57: oder mehrmals am Tag im Grunde zu mir nehmen sollte
00:05:00: oder genügt ist einmal in der Woche,
00:05:02: wie ist unser Körper in der Lage, Vitamin C zu speichern?
00:05:05: Genau, also Speicherung ist natürlich so nicht möglich
00:05:08: wie bei fettlösenden Vitaminen.
00:05:10: Das ist der Vorteil auch von wasserlöslichen,
00:05:13: dass man sich nicht in eine richtige Hypervitaminose reinbringen kann.
00:05:17: Also, dass ich das nicht beispielsweise in Fettsälen
00:05:19: oder mehr und mehr einspeichern würde,
00:05:22: was bei Vitamin E, Vitamin A und Ähnlichen durchaus mit ein Thema ist.
00:05:26: Das heißt aber im Umkehrschluss auch wieder,
00:05:29: wenn ich noch mal die Menge zu hoch ist,
00:05:32: wird es entweder gar nicht im Damausreichen aufgenommen
00:05:35: oder aufgenommen und direkt über die Nieren wieder ausgeschieden.
00:05:38: Das heißt, regelmäßig, und das würde,
00:05:40: wenn wir jetzt diesen evolutionären Blick draufwenden
00:05:43: und eine vielfältige Ernährung uns mit anschauen
00:05:45: und dort überall etwas Vitamin C mit drin finden,
00:05:48: ich mich grundsätzlich aus der Natur auch erst mal gut damit versorgen kann.
00:05:52: Lass uns direkt dabei bleiben, in welchen Nahrungsmitteln
00:05:54: ist Vitamin C enthalten?
00:05:56: Wir alle haben natürlich sofort die Zitrusfrüchte im Kopf,
00:05:59: auch das wahrscheinlich gutes Marketing.
00:06:01: Oder sind das wirklich die Vitamin C-Bomben?
00:06:04: Na, es gehört auf jeden Fall mit dazu,
00:06:06: was immer so ein bisschen hinten runterfällt,
00:06:08: sind zum Beispiel rote Paprika, also Rohre, rote Paprika,
00:06:11: Kiwi, Pokoli, Erdbeeren, Sanddorn, schwarze Johannesbeere,
00:06:16: Azzarola ist auch so ein Thema.
00:06:18: Und hier ziehen wir ja unter Umständen auch als natürliche Quelle,
00:06:21: wenn es auch um die Supplementierung geht,
00:06:24: den Rohstoff natürlich mit raus.
00:06:26: Hagebutte könnte man auch noch mit dazu erwähnen.
00:06:28: Das heißt, ich finde es in unterschiedlichen Lebensmitteln,
00:06:31: wie du es richtig erwähnt hast, ist das Marketing an der Stelle.
00:06:35: Man hat schon, wenn man Vitamin C hört,
00:06:37: schon irgendwie ein Zitrusgeschmack im Mund.
00:06:39: Das ist wirklich gut gemacht, ja.
00:06:41: Und ein Thema, Matthias, das auch immer wieder aufploppt,
00:06:44: beim Thema Vitamin C und Vitamin C-Supplementierung.
00:06:47: In Sportkreisen, in Sportlerkreisen hört man häufig,
00:06:50: oh, mit Vitamin C musst du vorsichtig sein,
00:06:52: das ist schlecht für die Regeneration,
00:06:55: das bremst deinen Körper eher aus.
00:06:57: Was können wir hier wissenschaftlich tatsächlich sagen?
00:07:00: Wie wirkt Vitamin C oder wie anti wirkt es, sozusagen,
00:07:04: im Bereich der Regeneration?
00:07:06: Zwei Alleine.
00:07:07: Auf der einen Seite ist der Gedankengang, der dahinter steckt,
00:07:11: dass wenn ich regelmäßig trainiere, trainiere ich ja aus dem Grund,
00:07:14: um meinen Körper besser werden zu lassen.
00:07:17: Und der Prozess heißt also, durch mein Training
00:07:20: geht etwas Gewebe kaputt, es werden freie Radikale gebildet,
00:07:24: das Immunsystem wird aktiv,
00:07:26: freie Radikale wirken als Signalgeber.
00:07:28: Neues Gewebe wird aufgebaut und ich bin besser als vorher.
00:07:31: So, das ist das Prinzip von Training.
00:07:34: Und Vitamin C ist ein Antioxidant, ein radikalen Fänger.
00:07:38: Und wenn das zu nah nach dem Sport quasi
00:07:40: oder nach der Trainingseinheit verwendet wird,
00:07:43: dann könnte es kontraproduktiv werden.
00:07:45: Nichtsdestotrotz, wenn wir auf dem, gerade bei Sportlern
00:07:48: oder auch Extremsportlern oder Menschen
00:07:50: mit sehr hohenkörperlichen Belastungen,
00:07:52: auf die Gabe von Vitamin C und auch hier höheren Dosierungen schauen,
00:07:56: also jetzt nicht nur über die Nahrungsaufnahme,
00:07:58: sondern sagen wir mal, ungefähr 1 Gramm pro Tag Vitamin C
00:08:02: verzehrt werden würde, es sich doch positiv
00:08:05: auf die Inzidenz von Erkältungserkrankungen
00:08:08: mit auswirken können.
00:08:09: Es ist ein bisschen ein zweischneidiges Schwert.
00:08:11: Auch hier gilt, ich würde es eher in einem gewissen Abstand
00:08:15: auch zu der Trainingseinheit mit einbauen,
00:08:18: nicht direkt danach mit verwenden.
00:08:20: Und gleichzeitig kann es aber auch für Infekte,
00:08:23: was durchaus ein Thema bei hohen sportlichen Belastungen
00:08:27: und auch Wettkämpfen ist.
00:08:29: Weil dann das Immunsystem irgendwann
00:08:31: bei zu hoher Anstrengung supprimiert wird.
00:08:34: Da geht das Immunsystem in ein sogenanntes Open Window.
00:08:37: Man ist deutlich anfälliger, die Barrieren reagieren natürlich darauf.
00:08:41: Dann kann es hier durchaus eine sinnvolle Unterstützung
00:08:43: auch mit Vitamin C sein.
00:08:45: Prima, also auch hier kann man Haken dran machen.
00:08:47: Das hast du schon beschrieben, in wie vielen Lebensmitteln
00:08:50: Vitamin C vorhanden ist oder verfügbar ist,
00:08:52: also vor allem Obst und Gemüse, vor allem auch in Rohrform.
00:08:56: Dennoch für welche Zielgruppen, für welche Menschen
00:09:00: ist die Supplementierung von Vitamin C durchaus
00:09:04: eine sinnvolle Sache?
00:09:05: Oder in welcher Lebensphase gibt es vielleicht erhöhten Bedarf
00:09:09: Vitamin C. Was können wir hiermit auf den Weg geben?
00:09:11: Hast du schon richtig angesprochen. Entweder gibt es vielleicht eine Ausgangssituation wie
00:09:17: Ernährungsbedingten. Also Menschen mit einer stark einseitigen Ernährung würden natürlich
00:09:21: davon profitieren, auch Vitamin C zu ergänzen. Natürlich auch andere Vitamine, Mineralien
00:09:26: und Spurenelemente, aber eben auch gerade Vitamin C, weil eine gewisse Gefahr besteht, so einen
00:09:31: subklinischen Mangel zu haben. Das heißt, etwas zu wenig Vitamin C, was jetzt nicht bedeuten
00:09:37: würde, eine wirkliche Erkrankung, wie Skorbut zu haben. Aber Veränderungen gegebenenfalls
00:09:42: auch Symptome, die bei Vitamin C Mangel mit auftreten könnten, die dir durchaus mit
00:09:47: eine Rolle spielen können. Dann hast du gesagt, ein erhöhter Bedarf. Wann habe ich
00:09:51: einen erhöhten Bedarf? Vielleicht bei erhöhter oxidative Belastung. Jetzt habe ich gerade eben
00:09:55: die Sportlerinnen und Sportler schon einmal mit hinzugefügt. Jetzt nehme ich mal so eher
00:10:00: aus dem Risikofaktorenbereich mit dazu Raucherinnen und Raucher. Ja, durch den Tabakonsum habe
00:10:06: ich einen deutlich erhöhten oxidativen Stress. Da ist hier im Dachraum die Empfehlung, plus
00:10:13: 40 Milligramm mehr pro Tag, zu den üblichen Empfehlungen, mit zu ergänzen. Also hier würde
00:10:18: wirklich deutlich auch von profitiert werden, um die erhöhte oxidative Belast wieder um
00:10:23: ein gewisses Level reduzieren zu können. Ältere Menschen profitieren durchaus davon, je nach
00:10:28: dem, ob nun durch verminderte Aufnahme, schlechte Appetit oder auch schon bestehende Multimobilität,
00:10:34: schwangere und stillende Patienten mit Beschwerden im Verdauungstrakt. Also gastrointestinale
00:10:40: Erkrankungen, dazu gehören auch chronische entzündliche Dameerkrankungen, Zyliakie oder
00:10:44: nach operativen Versorgung durchaus sinnvoll. Und alles, wenn wir, ich hatte Eingangs eben
00:10:50: die Funktion des Vitamin Cs genannt, wenn wir dann nochmal in Richtung Wundheilung schauen,
00:10:55: also grundsätzlich nach operativen Versorgung, wenn Gewebe neu gebildet werden muss und sich
00:11:01: konsolidieren muss und Collagen gebildet wird. Und dann haben wir gesagt, für das Collagen
00:11:05: braucht es auch Vitamin C. Und da macht die zusätzliche Versorgung durchaus Sinn.
00:11:10: So, also Supplementierung durchaus in diesen Zielgruppen oder Lebensphasen eine sinnvolle
00:11:16: Sache. Deswegen, Matthias, unser Quick Check. Lass uns einmal schauen, was bei der Supplementierung
00:11:20: von Vitamin C zu beachten ist. Kann ich Vitamin C überdosieren und gleich die Frage hinterher,
00:11:27: was ist denn die optimale Dosierung? Überdosieren wäre prinzipiell möglich, ohne jetzt von
00:11:35: massiven Nebenwirkungen auszugehen, sondern eher das Thema, ich kann es gar nicht aufnehmen.
00:11:39: Das heißt, die Menge ist limitiert. Die liegt typischerweise in einem Bereich zwischen so
00:11:45: einem Gramm herum. Man findet dann auch immer mal wieder, das muss dann 3 Gramm und nimm
00:11:49: nochmal 3 Gramm Oral. Es ist zu viel, es wird gar nicht aufgenommen. Und das, was aufgenommen
00:11:54: wird im Überschuss, es wird direkt wieder über die Nähe ausgeschieden. Und das könnte
00:11:57: potenziell zu Nieren, Steinbildung vielleicht noch mit beitragen. Also von daher gar nicht
00:12:01: zu hoch gehen. Typische Dosierungsbereiche, wenn wir über die Supplementierung sprechen,
00:12:06: finden wir eigentlich so im Bereich zwischen 100, 200, 250 Milligramm. Da muss man auch
00:12:12: immer noch mal so regulatorisch drauf schauen. Teilweise heißt es nicht mehr als 250 Milligramm
00:12:17: pro Tag. Sicher gilt eigentlich zwischen 100 bis 1000 Milligramm in diesen Supplementierungsbereichen.
00:12:23: Und wenn wir das übersetzen, wenn wir sagen, wir wollen unseren täglichen Bedarf abdecken
00:12:30: und das vielleicht immer so als Zahlen gegenzuspielen, bei Männern sind es ungefähr so 110 Milligramm
00:12:35: pro Tag, bei Frauen ungefähr 95 Milligramm. In der Schwangerschaft steigt das etwas an,
00:12:39: in der Stillzeit steigt es nochmal weiter an, bei den Rauchern hatten wir schon gesagt,
00:12:43: plus 40 Milligramm pro Tag. So, und wenn wir jetzt sagen, diese 200 Milligramm, die wollen
00:12:48: wir mal irgendwie versuchen, mit Lebensmitteln abzudecken, bedeutet, wenn wir jetzt nehmen
00:12:54: wir eine Orange beispielsweise, wo wir sagen, okay, da sind so 60 bis 70 Milligramm in
00:13:00: einer gesamten Orange an dem, was man essen kann, an Vitamin C enthalten. Dementsprechend
00:13:06: müsste ich, wenn ich jetzt nicht falsch rechne, irgendwas zwischen 3 und 4 Orangen vielleicht
00:13:12: zu mir nehmen, um das in diesem Bereich mit abzudecken täglich. So, und dann kommen wir
00:13:17: natürlich wieder zurück, wenn ich das regelmäßig mit einbauen möchte und natürlich Untersuchungen,
00:13:21: die gerade so in dieser Kältungsprophylaxe unterwegs sind, gab es auch zu Corona-Zeiten
00:13:27: viel, wo man gesagt hat, es schützt das unter Umständen mit vor Corona, diese 200 Milligramm,
00:13:31: dann geht es natürlich eher um Supplementierung.
00:13:33: Wir packen euch in die Show-Notes einfach mal eine kleine Liste mit verschiedenen Lebensmitteln
00:13:38: und der jeweiligen Anzahl, wie viel Milligramm Vitamin C ist da auf 100 Gramm, etwa drin. Könnt
00:13:43: wir gerne mal reinschauen, so als kleine Orientierung ist ganz spannend, was man so über den Tag verteilt
00:13:48: eben vielleicht auch essen kann, um auf diese Menge zu kommen. Lass uns kurz bei der Supplementierung
00:13:53: bleiben, Matthias. Gibt es, wenn ich mir Vitamin also extern zuführe, etwas zu beachten in
00:14:00: Kombination mit anderen Supplements? Gibt es vielleicht welche, die sich positiv oder eben
00:14:04: auch negativ beeinflussen?
00:14:05: Ja, durchaus. Also, der Klassiker in dem Falle gerade mit Blick auf das Immunsystem, können
00:14:11: alle wie aus der Pistole geschossen wahrscheinlich sagen, Vitamin C und Zink. Vitamin C und Zink
00:14:16: funktioniert sehr gut zusammen, weil beide einen Impact haben, auch auf die Funktionsweise
00:14:21: einzelner Immunzellen, Immunzellreifung in der Kombination funktioniert das sehr gut,
00:14:26: denn hat jedes einzelne Ergebnisse nochmal in der Profilachse würde ich eher den Fokus
00:14:31: auf Vitamin C legen und da reden wir eben ab diesen 200 Milligramm pro Tag und in der
00:14:37: akuten Erkältungsphase eher auf Zink und dann habe ich eher eine Hochdosis Zink Anwendung,
00:14:42: die wirklich auch die Erkältungsdauer reduziert. Klar gibt es das als Kombi auch, dann kann
00:14:47: man das unter Umständen auch nochmal mit einsetzen. So, das ist eine sehr bekannte Kombination.
00:14:53: Ich nehme ein anderes Spurnelement, was sehr häufig dazu passt, das ist nämlich Eisen.
00:14:58: Wir hatten gesagt, eine typische Funktionsweise des Vitamin Cs ist, dass die Eisenaufnahme
00:15:04: erhöht wird. Wie kann sie das tun? Und zwar eine bestimmte Eisenform, nämlich eine freie
00:15:09: Eisenform, kein Häm-Eisen, also kein fleischgebundenes Eisen, sondern freie Eisen präparate zusammen
00:15:16: mit Vitamin C. Warum? Freies Eisen bildet viele freie Radikale. Diese freien Radikale werden
00:15:22: viele oxidative Prozesse erzeugen. Das wird im Darm zu Entzündungsprozessen führen. Eisen
00:15:27: kann nicht gut aufgenommen werden. Jetzt habe ich Vitamin C dabei, es wirkt antioxidativ,
00:15:30: also wird besser Eisen aufgenommen. Ich hoffe, der Bogen ist relativ klar. Hinzu kommt, dass
00:15:35: Vitamin C auch die transferien Produktion mit beeinflusst. Und dementsprechend wirkt es sich
00:15:40: positiv auf den Eisenhaushalt aus. Das gehört auf jeden Fall zusammen. Mit Vitamin E gehört es,
00:15:44: gefühlt ja auch mit dazu als anti-oxidativer Booster Vitamin E und Vitamin C zusammengenommen.
00:15:52: So finden wir grundsätzlich auch bei den wasserlösischen Vitaminen typische Kombination. Und
00:15:57: wer mal so sich mit Mikronährstoffen, Supplements und ähnlichen beschäftigt, es taucht häufig in
00:16:03: der Kombination auf. Nicht nur, weil es diese Wirkeigenschaft erst mal, dass man es so aussprechen
00:16:09: darf, sondern weil es natürlich zum Beispiel auch im Collagenkontext natürlich extrem hilfreich
00:16:15: ist. Nicht nur die Strukturen des Collagenkontext mit aufzunehmen, sondern auch das Vitamin C,
00:16:19: das es dann auch wirklich eingebaut und verarbeitet werden kann und die Synthese wirklich stattfinden
00:16:23: kann. Und Matthias, wenn ich mich dazu entschließe, Vitamin C zu supplementieren, was sind die
00:16:31: wichtigsten Qualitätskriterien? Worauf sollte ich achten? Was sollte bestenfalls auf der Verpackung
00:16:35: stehen? Ja, also da würde ich auf jeden Fall eine natürliche Quelle empfehlen. Also einen
00:16:43: natürlichen Ursprung. Wir hatten über Hatsarola, Haagebutte beispielsweise gesprochen. Eine
00:16:48: natürliche Quelle, natürliche Extraktion, Kapselvariante. So, jetzt kommt hier häufig wieder
00:16:54: das Thema, es gibt Vitamin C auch als synthetisch hergestelltes Substrat. Und synthetisch heißt
00:17:00: ja dann häufig, okay, funktioniert nicht so gut. Mit klarem Blick auf die Datenlage,
00:17:04: die Bioverfügbarkeit, also wie gut es aufgenommen werden kann, unterscheidet sich nicht massiv,
00:17:10: aber es geht natürlich insgesamt über die Funktionsweise des Organismus, voll Spektrum
00:17:14: Extraktion, heißt am Ende des Tages auch, ich habe mehr als nur das Vitamin C mit dabei,
00:17:19: sondern auch darum eine Gesamtmatrix, die quasi damit aufgenommen werden kann. Das ist auf jeden
00:17:25: Fall ein Aspekt, wo ich drauf schauen würde. Ich würde auch auf die Dosierungsmengen und realistisch
00:17:30: drauf schauen. Häufig stehen hohe Zahlen drauf, die gar nicht reinpassen können oder dann wirklich
00:17:34: rein aus einer synthetischen Quelle heraus stammen. Ist dann ebenso, aber es hilft jetzt dann nicht,
00:17:41: weil nicht noch mehr aufgenommen werden kann. Und natürlich sollte geprüft sein,
00:17:46: dass das eine gute Qualität, eine gute Rohstoffqualität ist. Vitamin C. Essenziell für unser
00:17:52: Immunsystem, unseren Zellschutz, die Eisenaufnahme und auch für das Thema Collagen in unserem Körper.
00:17:58: Die wichtigsten Fragen zu Vitamin C haben wir geklärt. Hier im Health Nerds Deep Dive. Matthias,
00:18:03: vielen Dank, vielen Dank.
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